Advent, Advent, ein Feuer brennt…

Das regelmäßig zur Herbsteszeit anstehende Feuerwehrfest haben wir dieses Jahr irgendwie verpasst. Eine Runde drehen im Löschfahrzeug mit geschlossenem Visier, auf Knopfdruck Drehleiter ausfahren lassen, den Wasserstrahl auf die Pappkameraden richten und als Höhepunkt die Präsentation des fachgerechten Löschens einer Stichflamme. Wehmütig wird es da um’s Papa- und Kinderherz.

Mir war allerdings nicht klar, dass das Schicksal uns diesen Sachverhalt übelnahm. Denn das Feuer holte uns wieder ein. Und zwar im Advent:

Alle Lebkuchenhausbäcker unter uns wissen, ohne Honig wird das nix. Und der Honig muss erst einmal erhitzt werden. Topf raus, Honig rein, Herd an. Alles unter Kontrolle. Nur blöd, dass uns in diesem Moment ein nostalgisches Gefühl überkam, und alle Kinder und Kegel sich am PC im Arbeitszimmer versammelten, um die Fotos des fertigen Lebkuchenhauses des Vorjahres anzusehen….

Tja, und bei sooo schönen Fotos bleibt Familie natürlich hängen…und hängen.

Bis uns ein karamellisierender Geruch aus der Küche erreichte. Siedend heiß – also der Topf und ich – fiel mir der alleine gelassene Herd wieder ein. Alle stürzten in die Küche.

Erste Erkenntnis: Überfließender Honig auf einer glühend heißen Ceranplatte geht anscheinend direkt in gasförmigen Zustand eines prächtigen Feuerleins über – der Chemiker unter Ihnen sei hier um Bestätigung gebeten. Was wiederum dazu führte, dass Frau die Kinder an die verfügbaren Hände nahm und aus der Küche flüchtete. Zweite Erkenntnis: Wenn es wirklich hart auf hart kommt, stehst Du alleine in der Hitze und der Küche.

Nun denn, einmal im Leben muss der kriegerische Charakter meines Vaterdaseins bewiesen werden: Mutig kämpfte ich mich mit dem größten verfügbaren Schild (also dem Pfannendeckel) zum Brandherd vor und löschte durch Sauerstoffentzug. So viel Fachwissen war vom letzten Feuerwehrfest schon noch übrig geblieben.

Der Topf, ein Erbstück noch der Uroma musste entsorgt werden. Mögen die Archäologen der kommenden Generation darüber rätseln, wovon sich die Germanen im 21. Jahrhundert ernährten. Auf dem Ceranfeld sind komische Rillen übrig geblieben. Kerzen, Sie werden Verständnis haben, sind in diesem Advent auf ein Minimum reduziert worden.

Aber: Das Lebkuchenhaus steht. Im zweiten Anlauf. Wäre doch gelacht.

 

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